Im Rahmen eines regionalen Messprogramms können Bürgerinnen und Bürger aus Gebieten mit erhöhtem Radonvorkommen eine kostenlose Radonmessung in ihrer Wohnung durchführen. Diese Möglichkeit bietet das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen jetzt den Bürgerinnen und Bürger in Roetgen, Monschau, Simmerath, Nideggen, Hürtgenwald, Langerwehe und Stolberg an.
Radon ist ein radioaktives Gas, das natürlicherweise im Boden entsteht und überall zu finden ist. Untersuchungen haben ergeben, dass in einigen Gebieten von Nordrhein-Westfalen höhere Radonkonzentrationen im Boden vorkommen als im Großteil des Landes, darunter auch in der Region Hohes Venn / Nordeifel. Hier wurden überdurchschnittlich hohe Radonkonzentrationen im Boden festgestellt.
Radon kann leicht aus dem Boden ins Haus eindringen und sich in Innenräumen anreichern. Langfristig kann das zu einem Gesundheitsrisiko für die Bewohnerinnen und Bewohner werden. Die Höhe der Radonkonzentration in einem Haus hängt von vielen Einflüssen ab, auch vom individuellen Vorsorgeverhalten. Nur eine Messung in der eigenen Wohnung kann daher zeigen, wie viel Radon in der Innenraumluft vorhanden ist und ob und welche Vorsorgemaßnahmen (beispielsweise regelmäßiges Lüften) angebracht sind.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger aus den in Frage kommenden Gebieten im Hohen Venn und in der Nordeifel können bei der Zentralen Radonstelle des Landes Nordrhein-Westfalen kostenlose Messgeräte für eine Radonmessung bestellen. Die Zentrale Radonstelle hält Messgeräte für insgesamt 2400 Haushalte bereit. Mit den Messungen erhalten die Teilnehmenden eine Aussage über die Radonkonzentration in ihrer Wohnung und entsprechende Handlungsempfehlungen. Jede Einzelmessung trägt einen wichtigen Teil dazu bei, das Vorkommen von hohen beziehungsweise niedrigen Radonwerten in den Innenräumen vor Ort besser zu verstehen.
Sie möchten am Radon-Messprogramm teilnehmen?
So einfach geht’s: Anmeldeformular ausfüllen. – Messgeräte kostenfrei erhalten. – Messen. – Nach einem Jahr Messgeräte zurückschicken. – Messergebnis erhalten.
Voraussetzung
- Sie haben Interesse, zwei kleine Messgeräte für die Dauer eines Jahres in Ihren Wohnräumen aufzustellen.
- Der Aufstellort liegt in den oben genannten Städten und Gemeinden.
Kosten
Die Messgeräte, die Auswertung und die Mitteilung der Ergebnisse sind für Sie kostenfrei. Ihnen entstehen lediglich die Portokosten für die Rücksendung der Messgeräte nach einem Jahr (circa 3 Euro).
Informationen und Kontakt
Alle Informationen zum Messprogramm und das Anmeldeformular finden Sie auf der Webseite der Zentralen Radonstelle NRW unter www.radon.nrw.de/radon2024. Bei Fragen können Sie sich gerne an die zentrale Radonstelle wenden.
radon@lia.nrw.de
Landesinstitut für Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung NRW, 40208 Düsseldorf
Zeitraum der Anmeldung
Die Anmeldung zum Messprogramm ist voraussichtlich bis zum 30.04.2024 möglich oder bis sich insgesamt 2.400 Privathaushalte angemeldet haben (Änderung vorbehalten).
Ablauf des Messprogramms
Nach der Anmeldung erhalten Sie per Post zwei kleine Radon-Messgeräte, sogenannte Exposimeter. Diese Messgeräte benötigen für die Messung keinen Strom und arbeiten vollkommen geräuschlos. Die Messung beginnt, sobald Sie die Messgeräte aus ihrer radondichten Verpackung entnehmen und dauert zwölf Monate. Wichtige Hinweise zu geeigneten Aufstellorten und dem Ablauf der Messung können Sie der beiliegenden Messanleitung entnehmen. Haben Sie darüber hinaus Fragen, können Sie die Bürgersprechstunde der Zentralen Radonstelle nutzen.
Nach einem Jahr senden Sie die Messgeräte wieder an die Zentrale Radonstelle NRW zurück. Diese kümmert sich um die Auswertung und teilt Ihnen Ihre persönlichen Messergebnisse schriftlich mit.
Hintergrund
Das Strahlenschutzgesetz legt für die durchschnittliche Radonkonzentration einen Referenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter Innenraumluft fest. Zum Schutz der Gesundheit wird empfohlen, die Radonkonzentration in Aufenthaltsräumen möglichst unter den Referenzwert zu senken. Es gibt vielfältige Möglichkeiten zur Senkung der Radonkonzentration. Diese reichen von sehr einfachen Lösungen, wie beispielsweise regelmäßigem Lüften, bis hin zu teilweise auch einfachen baulichen Maßnahmen.
Die Radonkonzentration ist in jedem Gebäude anders, denn sie hängt von vielen Einflussgrößen ab, wie zum Beispiel der Bausubstanz oder der Lüftung und Nutzung der Räumlichkeiten. Um die genauen Radonwerte in einem Gebäude zu ermitteln ist eine individuelle Langzeitmessung über zwölf Monate empfehlenswert.
Ansprechpartner
Zentrale Radonstelle NRW
Landesinstitut für Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung NRW
40208 Düsseldorf